Die Evolutionslehre ist eine Hypothese, deren zentrale Aussagen – die Entstehung von Leben aus unbelebter Materie und die Entwicklung höherer Arten durch Mutation und Selektion primitiverer Spezies – bislang nicht beobachtet wurden. Damit bleibt sie Hypothese und hat nicht den Status einer empirisch verifizierten Theorie. Aber selbst wenn die Evolutionslehre stimmen würde, könnte nicht gefolgert werden, dass es keinen Urheber allen Seins gäbe. Denn woher kämen denn die Neutronen, Protonen, Elektronen usw., aus denen alle Materie und mithin jedes Lebewesen bestehen? Damit ist die Folgerung der Nichtexistenz eines Urhebers nicht haltbar.

Hierzu gibt es eine bezeichnende Geschichte: Ein Naturwissenschaftler hat herausgefunden, wie man Menschen aus Sand macht. Er fordert Gott zu einem Wettbewerb auf, wer am schnellsten zehn Menschen aus Sand machen könne. Gott willigt ein. Das Los entscheidet, dass der Naturwissenschaftler beginnen darf. Als er sich herunterbeugt, um Sand aufzunehmen, unterbricht ihn Gott: „Halt, so nicht! Jeder nimmt seinen eigenen Sand!“

Vor allem aber kann natürlich nicht allein dadurch auf die Nichtexistenz eines Urhebers eines Systems geschlossen werden, dass man glaubt, das System verstanden zu haben. Niemand würde z.B. aus dem Verstehen der Funktionsweise eines Computers schließen, dass es keine Ingenieure gäbe, die diesen entwickelt haben. Gleiches gilt natürlich auch dann, wenn es sich um ein Universum handelt, oder um das Leben.

Dr. Albrecht Kellner