„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben: niemand kommt zum Vater denn durch mich.”  (Johannes 14,6)

Laut Epheser 4,14 sollen wir Christen uns, in dem, was wir glauben, und was allein auf dem biblischen Evangelium beruht, nicht umhertreiben lassen. Das würden wir tun, wenn durch menschlichen oder auch engelhaften Betrug, der sich als stürmischer Wind erweist, wir uns hin- und hertreiben lassen würden. In Galater 1, 6-8 schrieb Paulus: „Mich wundert, dass ihr euch so schnell abwenden lasst von dem, der euch durch die Gnade des Christus berufen hat, zu einem anderen Evangelium, während es doch kein anderes gibt; nur sind etliche da, die euch verwirren und das Evangelium von Christus verdrehen wollen. Aber selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch etwas anderes als Evangelium verkündigen würden als das, was wir euch verkündigt haben, der sei verflucht“!

Und mir scheint es so, dass gerade jetzt in unseren heutigen Zeiten genau das passiert. Paulus hat diese Ermahnung auch für uns geschrieben und wir sind nicht immun gegen solche Verdrehungen und können davon ausgehen, dass immer alles an uns abprallt, was da an heimlichen und geschickt verdrehten Zusatzlehren, oder auch Verharmlosungen und Leugnungen uns vor Augen gestellt wird. 

  • Bist du fähig und bereit einen festen Standpunkt einzunehmen und diesen auch zu vertreten, wenn es nötig ist?
  • Bist du fähig, andere Christen in diesem Standpunkt zu stützen und zu ermutigen?
  • Kennst du deine Bibel?

Das sind wichtige Fragen, die gerade heute und jetzt, wo am Fundament der ”frohen Botschaft” gerüttelt wird, sich jeder Christ stellen sollte. Ist man nur Mitläufer oder doch mehr?

Viele Verdrehungen, Unterwanderungen und Aushöhlungen geschehen nicht unbedingt auf eine offene und direkte Weise. Vielmehr unterschwellig, heimlich, irreführend und unter dem Deckmantel der Toleranz und der ökumenischen Bewegung. In der ”Esoterik-Branche” erfährt man immer wieder allerhand über Spiritualität, Geistheilungen, Neuen Zeitaltern, kosmischen Kräften etc. Vor allem kann man dort viel Geld loswerden, worum es ja meistens auch geht. Ebenso kommen philosophische Gedanken auf, in Bezug auf das Evangelium. Man sagt zum Beispiel, dass nur eine nicht christusgemäße Philosophie in der Bibel angemahnt wird. In Kolosser 2,8 steht: „Habt acht, dass euch niemand beraubt durch die Philosophie und leeren Betrug, gemäß der Überlieferung der Menschen, gemäß den Grundsätzen der Welt und nicht Christus gemäß“.

Man impliziert also, dass es auch eine philosophische Sicht auf das Evangelium gibt, die Gottes Anerkennung findet. Auch das ist eine Verdrehung. So als ob die Bibel nicht bessere Antworten auf die Fragen des Lebens hat als jede Philosophie!

William McDonald schreibt: „»Philosophie« bedeutet wörtlich »Weisheitsliebe«. Sie ist nicht an sich böse, sondern wird böse, wenn Menschen Weisheit außerhalb des Herrn Jesus Christus suchen. Hier wird das Wort benutzt, um den Versuch des Menschen zu beschreiben, durch seinen eigenen Intellekt und seine Forschung die Tatsachen herauszufinden, die nur durch göttliche Offenbarung erkannt werden können (1. Kor 2,14). Dieser Versuch ist böse, weil er den menschlichen Verstand über Gott stellt und damit das Geschöpf mehr ehrt als den Schöpfer. Es ist für die Liberalen unserer Zeit charakteristisch, dass sie sich ihres Intellekts und ihres Rationalismus rühmen. Der Ausdruck »leerer Betrug« bezieht sich auf die falschen und wertlosen Lehren derer, die angeblich geheime Wahrheiten einer besonderen Gruppe von Menschen anbieten wollen. Es steckt wirklich nichts dahinter. Doch sammeln diese Lehrer eine Gefolgschaft um sich, indem sie die natürliche Neugier des Menschen ansprechen. Auch appellieren sie an ihre Eitelkeit, indem sie sie zu Mitgliedern einer »auserwählten Gruppe« machen. Die »Philosophie« und der »leere Betrug«, die Paulus beide bekämpft, entsprechen »der Überlieferung der Menschen, … den Elementen der Welt und nicht Christus«. Mit »Überlieferung der Menschen« sind hier religiöse Lehren gemeint, die von Menschen erdacht sind, aber keine echte Grundlage in der Schrift haben“.

Also auch eine religiöse Philosophie ist eine Verdrehung und abzulehnen. Ebenso wie eine esoterische Religiosität nur vom Wesentlichen ablenkt und ahnungslose Menschen verwirrt und von der biblischen Wahrheit abhält. Wohl kaum ein esoterisch interessierter Mensch würde negatives über Jesus Christus denken. Nicht wenige halten ihn sogar für den größten Esoteriker überhaupt. Aber sie reden mehr über eine Art ”Jesus-Gefühl”, als über den lebendigen Sohn Gottes und den gekreuzigten Messias der uns vor Gottes gerechtem Gericht freispricht (Johannes 3,16).  Solche Menschen fühlen sich als begabte Geistheiler und moderne Geisterbeschwörer, und nicht als erlösungsbedürftige, sündige Menschen, die in ihrer seelischen Not glaubend nach Erlösung rufen (Römer 7,24).

Jesus ist keine undefinierbare kosmische Kraft, sondern in ihm wohnt die Fülle der gesamten Gottheit (Kolosser 2,9). Er ist eine heilige, allmächtige Person mit Charakter und klaren Vorstellungen! Wer etwas Anderes behauptet, lügt! Es ist sicherlich völlig richtig, dass es neben der sichtbaren auch eine unsichtbare Welt gibt. Dass den Menschen das Unbekannte und Geheimnisvolle schon immer fasziniert hat, ist nichts Neues. Wir Christen werden in der Bibel ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass es eine Geisterwelt gibt, die gefährlich und bedrohlich ist, und nichts Gutes im Sinn hat (Epheser 6, 11-12).

Wir kämpfen nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen unsichtbare Gewalten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis auf diesem der Zeit unterworfenen Planeten, gegen geistliche Mächte, die es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen und böse sind und unter dem Himmel leben und Menschen manipulieren. Wenn nun erlöste, gläubige Menschen (Christen) aufgefordert werden sich durch eine ”geistliche Waffenrüstung” gegen die listigen Angriffe des Teufels zu schützen, womit sollen sich dann Menschen schützen, die noch nicht einmal wissen, dass sie in Gefahr stehen und verführt werden? Und dies schließt Menschen ein, die sich für gläubig halten, sich aber durch unbiblische Lehren ein verdrehtes Bild vom Evangelium und von Gott aufbürden lassen.

Paulus war unermüdlich seinen Dienst gegen alle Widrigkeiten fortzuführen und sich nicht entmutigen zu lassen durch falsche Lehrer und Lehren. Er verkündigte unbeirrt das Evangelium von Jesus Christus. In 2. Korinther 11,14-15 schrieb er: „Was ich aber tue, das werde ich auch ferner tun, um denen die Gelegenheit abzuschneiden, welche eine Gelegenheit suchen, um in dem, dessen sie sich rühmen, so erfunden zu werden wie wir. Denn solche sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, die sich als Apostel des Christus’ verkleiden. Und das ist nicht verwunderlich, denn der Satan selbst verkleidet sich als ein Engel des Lichts. Es ist also nichts Besonderes, wenn auch seine Diener sich verkleiden als Diener der Gerechtigkeit; aber ihr Ende wird ihren Werken entsprechend sein“.

Gerade in esoterischen Kreisen spielen Engelwesen und ihre Botschaften immer wieder eine ganz besondere Rolle. Auch einige Religionen und Sondergemeinschaften berufen sich ausdrücklich auf Offenbarungen, die wahrhaftige Engel ihnen gegeben haben sollen. So soll angeblich der biblische Erzengel Gabriel dem Mohammed im siebten Jahrhundert nach Christus bestimmte Texte diktiert haben, aus denen dann zwanzig Jahre später seine Anhänger den Koran gemacht haben. Ein Engel namens ”Moroni” soll einem Mann namens Joseph Smith im Jahre 1820 einige Steintafeln in einer Truhe mit Botschaften überreicht haben, aus denen dann das ”Buch Mormon” entstand.

Viele weitere selbsternannte Propheten und ”Wahrheitsverkünder” berufen sich auf solche wundersamen Begegnungen. Nicht dass man solche Ereignisse grundsätzlich ausschließen kann, aber die Frage ist doch, wer diese ”Engel” wirklich waren? Jede Botschaft, die versucht, die Schuld des Menschen vor Gott zu relativieren oder in Zweifel stellt, dass Jesus Gottes Sohn ist und tatsächlich für unsere Sünden gestorben und auferstanden ist, ist eine Botschaft des Feindes Gottes, des Teufels! Niemand kommt zum Heil und zum ewigen Gott, außer über den Vermittler, den Weg, die Tür und das Lamm Gottes Jesus Christus!

Was können wir als Kinder Gottes den suchenden und verirrten Menschen besseres mitteilen, als dass ihre Sünden vergeben sind, wenn sie nur dem Evangelium Jesu Christi von Herzen glauben? Nur darum geht es. Dies weiß auch der Feind und versucht durch List und Betrug von dem, was dem Menschen wirklich Heil und Segen bringt, mit allen Mitteln abzulenken. Bleiben wir wachsam und verkünden die Wahrheit! Gott ist mit uns!

Jörg Bauer