„…auch euch, die ihr tot wart durch Übertretungen und Sünden, in denen ihr einst gelebt habt nach dem Lauf dieser Welt, gemäß dem Fürsten, der in der Luft herrscht, dem Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt; unter ihnen führten auch wir alle einst unser Leben in den Begierden unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten; und wir waren von Natur Kinder des Zorns, wie auch die anderen. Gott aber, der reich ist an Erbarmen, hat um seiner großen Liebe willen, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren durch die Übertretungen, mit dem Christus lebendig gemacht — aus Gnade seid ihr errettet! — und hat uns mitauferweckt und mitversetzt in die himmlischen [Regionen] in Christus Jesus, damit er in den kommenden Weltzeiten den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade in Güte an uns erweise in Christus Jesus. Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch — Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.  Denn wir sind seine Schöpfung, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen“.  (Epheser 2, 1-10 – Schlachter 2000)

Der alte Mensch ist ein Mensch der Verzweiflung. Selbst wenn ihm dies nicht bewusst sein sollte. Es bleibt eine unsichtbare Tatsache. Ungläubige Menschen sind geistlich tot und Kinder des Zorns (Epheser 2,3). Also in jeder Weise unfähig seinem irdischen Leben mehr abzugewinnen, als es die ”all umstrickende Sünde” zulässt. Als da wären: Unverständigkeit, Unvernunft, Unglaube, Ziellosigkeit, Bosheit, Neid, Hass, Lüge, Eifersucht, Gier, Hochmut, falsche Begierden etc. (Titus 3,3). Das sind alles Eigenschaften und Resultate die Gott feindlich gegenüberstehen. Es sind die Inhalte und Ausrichtungen einer gefallenen, dämonisierten Welt und Gesellschaft. Der sündige Mensch ist ein Feind Gottes. Dies wird durch das Gesetz Gottes deutlich. Dadurch kommt die eigentliche Erkenntnis über die Sünde zustande (Römer 3,20). Vor dem Sündenfall waren Adam und Eva vollkommene Menschen in innigster Harmonie mit Gott, dem Vater. Danach sozusagen eine gespaltene Persönlichkeit: Einerseits Gottes Schöpfung und geliebte Menschen, aber andererseits durch die Sünde nun auch Gottes Feind und eine dämonische Verzerrung des Willens Gottes! Solche Menschen (wir alle) sind innerlich dem wahren Leben abgestorben und krank an ihrer unsterblichen Seele. Eine Krankheit, die zum Tode führt, denn der Sünde Lohn ist der Tod (Römer 6,23). Wir hatten auch keine Aussicht auf Veränderung und sahen darin auch gar keine Notwendigkeit.

In 1. Korinther 2,14 steht: „Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was vom Geist Gottes ist; denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt werden muss“. Ein Sünder, der nicht an Jesus Christus glaubt, kann sich nur auf seinen Intellekt verlassen oder sich an dem orientieren, was ihm andere Ungläubige (die vermeintlich klüger sind) sagen und vermitteln. Von einem Christen lässt sich ein natürlicher Mensch gar nichts sagen. Wir werden höchstens müde belächelt, für naiv und schwach gehalten und nicht selten auch aggressiv beschimpft.

An Sünde erkrankt zu sein, ist eine Krankheit mit eingebauter Hoffnungslosigkeit! Und das bleibt auch so, wenn ein Mensch sich nicht bekehrt und einsieht, dass er einen Erlöser dringend benötigt – und (daraus folgernd) absolut nicht verdient hat. Das Kreuz ist nun gewissermaßen für uns Glaubende die Geburtsstunde Gottes – als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn Jesus Christus (Galater 4,4) – um die Menschen, die an ihn glauben, mit sich selbst zu versöhnen.

William McDonald schreibt: „Zu Beginn von Epheser 2 sind wir geistlich gesehen Tote im Todestal. Zum Schluss des Kapitels sind wir nicht nur bei Christus in der Himmelswelt, sondern auch Wohnstätte Gottes durch den Heiligen Geist. Dazwischen finden wir das große Wunder, das diese erstaunliche Umwandlung herbeigeführt hat. Die ersten zehn Verse beschreiben Gottes Macht bei der Erlösung der Heiden und Juden. Kein Schneewittchen ist je von solchen Lumpen zu solcher Herrlichkeit aufgestiegen“.

Das bewirkt einzig und allein das Kreuz von Golgatha. Daran kann keiner etwas ändern – auch Zeit und Raum nicht und ebenso Tod und Teufel nicht – Alles und jeder muss sich dem Willen Gottes unterordnen. Alle satanischen Angriffe, scheinheilige Alternativen, Lügen und blanker Atheismus sind zwar Dinge, die es gibt, aber sie kommen zu spät, denn das Kreuz ist das Zentrum der Offenbarung Gottes und seine ewige Mitte und Gottes Sohn ist der Vergeber unserer Sünden.

Über Jesus Christus heißt es Hebräer 2,10: „Denn es war dem angemessen, um dessentwillen alles ist und durch den alles ist, da er viele Söhne zur Herrlichkeit führte, den Urheber ihres Heils durch Leiden zu vollenden“.

Der Glaube an das Evangelium ist nun folgerichtig die vollkommene Begegnung mit Gott – mit eingebauter Neuschöpfung. Der Glaube an die Vergebung der Sünden in und durch Gottes Sohn Jesus Christus verändert einfach alles. In 2. Korinther 5,14-17 steht: „Denn die Liebe des Christus drängt uns, da wir von diesem überzeugt sind: Wenn einer für alle gestorben ist, so sind sie alle gestorben; und er ist deshalb für alle gestorben, damit die, welche leben, nicht mehr für sich selbst leben, sondern für den, der für sie gestorben und auferstanden ist. So kennen wir denn von nun an niemand mehr nach dem Fleisch; wenn wir aber auch Christus nach dem Fleisch gekannt haben, so kennen wir ihn doch nicht mehr so. Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden“!

Dies ist der einzige Weg zur Erlösung und in den Himmel. Weder meine Herkunft, meine religiösen Ambitionen, meine guten Taten, meine Moralvorstellungen oder meine Toleranz sind dazu fähig. Allein der gekreuzigte Sohn Gottes, Jesus Christus kann uns zu neuen, freien, sündlosen und ewigen Kindern Gottes machen. Wer das so ablehnt oder für übertrieben hält, ist für Gott ein Ärgernis und ein Ausdruck einer selbstherrlichen Ignoranz Gottes Wort gegenüber –  entsprechend nur eine teuflische Selbstgefälligkeit. Paulus schreibt in Galater 6,14: „Von mir aber sei es ferne, mich zu rühmen, als nur des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt“.

Vor Gott kann nur der neue Mensch zählen. Von allein kann ich kein neuer Mensch werden. Dieser neue Mensch ist in der Tat sündlos. Er kann auch nicht sündigen, denn er ist aus Gott geboren (1. Johannes 5,18). Es gibt keine Erlösung mit begrenzter Haltbarkeit – in Johannes 8, 34-36 sagte Jesus: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut, ist ein Knecht der Sünde. Der Knecht aber bleibt nicht ewig im Haus; der Sohn bleibt ewig. Wenn euch nun der Sohn freimachen wird, so seid ihr wirklich frei“. Wenn wir Knechte der Sünde bleiben, dann wird Gott uns eines Tages den Stuhl vor die Tür setzen müssen. Dann haben wir keinen Platz mehr in seinem Haus. Und dann gehen solche in die Finsternis. Noch ist Gnadenzeit und Gerechte sowie Ungerechte leben noch zusammen auf diesem Planeten und in dieser Gesellschaft. Aber das wird nicht ewig so bleiben.

Einmal wird geschehen, was in Matthäus 3,12 steht: „Er hat die Worfschaufel in der Hand, um alle Spreu vom Weizen zu trennen. Den Weizen wird er in die Scheune bringen, die Spreu aber wird er mit einem Feuer verbrennen, das nie mehr ausgeht”. Als Erlöste dürfen wir in Gottes Gnade geborgen und sicher sein. Und wir dürfen Zeugnis unserer Hoffnung geben, damit auch andere Menschen diese Lebensveränderung erleben und in Jesus Christus ihren Erlöser finden.

Was wir in Gottes Sohn geworden sind, beschreibt William McDonald in seinem Kommentar: „Als Folge der Liebe Gottes zu uns und als Ergebnis des Erlösungswerkes Christi sind wir 1. »mit dem Christus lebendig gemacht«, 2. mit ihm auferweckt und 3. in ihn gepflanzt worden. Diese drei Ausdrücke beschreiben unsere geistliche Stellung, die wir durch unsere Verbindung mit ihm erhalten. Er handelte als unser Stellvertreter – nicht nur für uns, sondern auch an unserer Stelle. Deshalb starben wir, als er starb, als er begraben wurde, wurden wir auch begraben. Als er »lebendig gemacht« und auferweckt wurde und in der Himmelswelt seinen Thron erhielt, da geschah dasselbe mit uns. Alle Auswirkungen seines Opfertodes dürfen wir genießen, weil wir mit ihm verbunden sind. Mit ihm »lebendig gemacht« zu sein bedeutet, dass bekehrte Juden und bekehrte Heiden jetzt mit ihm in einem neuen Leben verbunden sind. Dieselbe Kraft, die ihm das Auferstehungsleben gab, hat er auch uns gegeben“.

Jörg Bauer