”Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist’s eine Gotteskraft.”   (Korinther 1,18)

Es gibt Menschen, die den Glauben an Gott und die Gemeinschaft der Gläubigen positiv, hilfreich und gut finden. Die nehmen sogar regelmäßig an den Versammlungen teil. Dennoch wollen sie selbst nicht wirklich mit Jesus Christus und dem Kreuz zu tun haben. Sie fühlen sich in der Gemeinschaft mit Christen durchaus wohl, haben aber inhaltlich nicht mehr dafür übrig, als irgendein gewohnheitsmäßiges Hobby. Es gibt sogar Menschen, die nehmen am Abendmahl teil und gedenken so an Tod und Auferstehung Jesu ohne innere Beteiligung. In 1. Korinther 11, 26-30 steht: „Denn sooft ihr von diesem Brot esst und von dem Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. Wer also unwürdig von dem Brot isst oder von dem Kelch des Herrn trinkt, der wird schuldig sein am Leib und Blut des Herrn. Der Mensch prüfe aber sich selbst, und so esse er von diesem Brot und trinke von diesem Kelch. Denn wer isst und trinkt und nicht bedenkt, welcher Leib es ist, der isst und trinkt sich selber zum Gericht. Darum sind auch viele Schwache und Kranke unter euch, und nicht wenige sind entschlafen“.

Sie missachten, was da auf Golgatha geschehen ist und essen und trinken sich zum Gericht. Es gibt Menschen, die sagen, dass es sich ”leichter stirbt” und man irgendwie ”besser durch’s Leben findet”, wenn man an einen Gott glaubt und ”religiös veranlagt” ist. Das sind alles Menschen, denen man eine gewisse Anmaßung, Selbstgefälligkeit und Oberflächlichkeit absolut nicht absprechen kann. Es ist sicherlich nicht verkehrt, dass der Glaube einem in vielfältiger Weise hilft und auch besonders in der Stunde des Todes. Aber wenn nicht mehr dahinter steckt, wäre der Glaube an Gott nur ein erbärmlicher Zynismus und eine lächerliche Tragik-Komödie ohne Happy End.

Die Botschaft vom Kreuz ist keine Psycho-Show oder ein Selbstheilungsprogramm für Menschen, die im Lebenstrubel und dem ständigen Streben nach Anerkennung und Besitz eben nicht den Sinn des Lebens sehen können. Das ist zwar auch nicht grundsätzlich verkehrt, aber wer nur darum Christ werden will, damit man nicht so alleine ist und etwas menschliche Wärme in dieser kalten Welt findet, macht das Opfer Jesu zu einem moralischen Wohlfühlprogramm ohne Wert. Es stimmt zwar, dass Gott die Schwachen vor der Welt zum Glauben erwählt hat (1. Korinther 1,27), aber eben deswegen, damit sie ihre Verlorenheit erkennen und im gekreuzigten Sohn Gottes Jesus Christus ihren Erlöser und Befreier von Sünde, Tod und Teufel im Glauben annehmen. Erst dann kann man sich Christ nennen.

Gott kann aber denen nicht unbedingt nahe sein, die sich selbst für klug und stark halten und meinen, den Grund aller Dinge zu kennen. Ist es schlau an Gott zu glauben ohne zu wissen warum? Ist es intelligent, dem Glauben an Gott Gutes abzugewinnen und sich selbst davon bewusst auszuschließen? Viele Menschen sagen zwar nicht bewusst ”Nein” zu Gott, aber ihnen ist jede persönliche Konsequenz, die die eigene Notwendigkeit der Buße und Erlösung aufzeigt, ein Dorn im Auge. Ein Gott, der Mensch wird, und sich für die Schuld anderer selbst aufopfert  – das lehnen viele ab! Ein Gott, der sich bespucken und kreuzigen lässt und durch seinen Tod und seine Auferstehung den Weg in den Himmel frei macht? Für viele Menschen ist das eine Dummheit und sogar ein Ärgernis! Dann gewöhnen sich viele Menschen lieber daran, dass Gott sich eventuell in allen Religionen irgendwie offenbart hat.

Jesus wäre dann eher ein Religionsstifter, vielleicht sogar ein Prophet und einfach ein ”moralisch hochstehender Mensch” gewesen. Mehr nicht. Und was Jesus heute für viele aufrichtige Evangeliums-Gläubige bedeutet, ist für einige Menschen lediglich das Ergebnis eines guten Managements geschäftstüchtiger Zeitzeugen Jesu Christi – allem voran Paulus, den sogar viele Gläubige für einen Irrlehrer halten, der die Worte Jesu verdrehte. Völliger Unsinn! Das Wort der Wahrheit steckt alleine im Evangelium. In Epheser 1, 9-14 steht, was für wirklich Gläubige im Sinne des himmlischen Evangeliums absolute Gültigkeit haben darf: „Gott hat uns wissen lassen das Geheimnis seines Willens nach seinem Ratschluss, den er zuvor in Christus gefasst hatte, um die Fülle der Zeiten heraufzuführen, auf dass alles zusammengefasst würde in Christus, was im Himmel und auf Erden ist, durch ihn. In ihm sind wir auch zu Erben eingesetzt worden, die wir dazu vorherbestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt, nach dem Ratschluss seines Willens, damit wir zum Lob seiner Herrlichkeit leben, die wir zuvor auf Christus gehofft haben. In ihm seid auch ihr, die ihr das Wort der Wahrheit gehört habt, nämlich das Evangelium von eurer Rettung – in ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist, der verheißen ist,  welcher ist das Unterpfand unsres Erbes, zu unsrer Erlösung, dass wir sein Eigentum würden zum Lob seiner Herrlichkeit“.

Und das ist für diejenigen, die daran glauben können und dürfen niemals eine Dummheit, sondern der Seelen Seligkeit. Am gekreuzigten Sohn Gottes Jesus Christus scheiden sich die Geister. Das war damals so und auch heute ist es nicht anders. Sein Name sei gelobt, von Ewigkeit zu Ewigkeit!

Jörg Bauer